Unsere Philosophie

Die Geschichte des Michaels Verlages und seiner Vorläufer begann schon 1983. In dieser Zeit entstand die Zeitschrift Hermetika – Zeitschrift für christliche Hermetik und ein kleiner Versandbuchhandel, aus dem sich später drei Sortimentsbuchhandlungen  entwickelten.

Der Name Michaels habe ich nach dem Erzengel Michael gewählt – der Kämpfer Gottes. Rudolf Steiner sagte einmal sinngemäß: Der Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen geht in diesem Jahrhundert ums Buch – um das geschriebene Wort. Und nachdem Apotheken gerne nach der örtlichen Kirche benannt werden und eine Buchhandlung eine Apotheke für Seele und Geist sein kann, hieß dann folgerichtig die erste Buchhandlung Michaels Buchhandlung.

Dem wichtigen, inhaltvollen Buch fühlen wir uns bis heute verpflichtet. Bücher, die Position beziehen, die nicht untergehen sollen im grauen Allerlei der Massenware „Buch“.

Wir wollen keine Bücher machen nur um damit Geld zu verdienen, sondern Bücher, die uns wichtig erscheinende Inhalte transportieren, sollen so verlegt werden, daß wir davon leben können. Nicht immer gelingt uns das – mal erscheint uns ein Titel im nachhinein doch etwas sehr populär, mal schaffen wir es nicht, einen besonders inhaltlichen Titel wirklich kaufmännisch zu positionieren. Dann finanziert das eine Buch das andere und leistet somit auch seinen Dienst. Wir stellen uns dem Markt und trotzen den immer mehr um sich greifenden Fusionen und Konzentrationen im Verlagsbereich.

Mittlere und große Häuser, die nach außen unter eigenem Namen auftreten, sind oft in der Realität ein und der selbe Konzern. Das führt langfristig zu einer stetigen Verflachung, einher geht das mit der rasanten Konzentration in der Buchhandelslandschaft. Bücher, auch mit interessanten Themen, werden immer stromlinienförmiger geschrieben, werden so geschrieben, das möglichst viele dazu JA sagen können. Der kantige Autor, der verantwortungsvolle Verleger, der belesene Buchhändler, der individualisierte Buchkäufer, der gerne wirklich beraten werden will und der die alchemistische Leistung zusammen mit seinem Buchhändler vollbringt, aus der toten Ware Buch wieder das lebendige Wort, die Inspiration und Vision des Autors lebendig werden zu lassen, all das sind aussterbende Spezies. Mit dem Michaels Verlag & Vertrieb versuchen wir, gemeinsam mit einer Vielzahl von kleineren Verlagen und einer Reihe sehr guter Autoren, uns nicht nur gegen den Zeitgeist zu stellen, sondern den Zeitgeist mitzugestalten, auf das Kreativität, Visionen und individuelle Freiheit gepaart mit unternehmerischer Verantwortung ihren Platz finden.

Das Projekt Michaels Verlag & Vertrieb will also nicht nur gute Bücher verlegen und vertreiben, es versteht sich als ein Puzzelteil der Matrix einer menschengemäßeren Welt. Unsere Startsituation ist klar, eingebunden sein in den bestehenden Gesetzen des Marktes. Die Gesetzmäßigkeit der sogenannten „Freien Marktwirtschaft“ frühzeitig erkennend, haben wir vor über 20 Jahren versucht mit anderen, auch kleineren Verlagen eine Auslieferungs- Werbe- und Vertriebsgemeinschaft zu kreieren und das Prinzip der Geschwisterlichkeit im Wirtschaftsleben auch hier zu leben. So finden Sie auf unserer Homepage Bücher von ca. 30 mit uns verbundenen Verlagen, die wir in unterschiedlichem Maße betreuen.

Nach kurzen Umwegen über Österreich, Italien und Slowakei drucken wir nun unsere Bücher wieder in Deutschland. In unserer Region sind wir der Regionalgeldinitiative beigetreten und so kann man unsere Bücher auch mit dem Regio bezahlen.

Im Michaels Verlag & Vertrieb gibt es aber auch einzelne Buchprojekte, bei denen der gesamte Erlös hergenommen wird um einzelne Buchprojekte kleinere Verlage zu unterstützen, die ohne diese Startfinanzierung bestimmte Titel nicht verlegen könnten.

Auf Buchmessen greifen die wirtschaftlich stärkeren Verlage den schwächeren unter die Arme und ermöglichen ihnen dadurch erst Präsenz. So versuchen wir Geschwisterlichkeit im Wirtschaftsleben zu leben, über alle Konkurrenz hinweg.

Insgesamt ist das Projekt Michaels Verlag & Vertrieb GmbH ein Unternehmen das dafür eintritt, dass Freiheitsräume größer, freiwillig übernommene Verantwortung konsequenter gelebt werden. In einer Zeit, in der Überwachung, Einschüchterung und Unterdrückung krebsartig um sich greift, in der Diffamierung und juristischen Verfolgung politisch Andersdenkender zum täglichen Geschäft geworden ist, in der die Freiheit des Geistes und des Wortes zur Makulatur verkommt – in der wirtschaftliche Auseinandersetzungen zuerst mit der Waffe der Abmahnung, der gerichtlich veranlaßten „einstweiligen Verfügung“ geführt werden und in der der einzelne Mensch immer weniger zählt und zum austauschbaren Produktionsmittel degeneriert wird – versuchen wir zu bestehen und unsere „Abartigkeit von dieser Norm“ zu bewahren.